Ef-tech - El condor pasa...

...aber gänzlich weggeflogen ist er doch noch nicht. Vielmehr tauchte vor einiger Zeit ein Exemplar in der Ef-tech-Werkstatt auf und verlangte nach einem Beiwagenanbau.
Das Modell A350 dürfte am ehesten unseren Schweizer Lesern bekannt sein. Zunächst klärt Erwin Tragatsch in „Alle Motorräder 1894-1981“ (Motorbuch) darüber auf, dass es gleich drei Hersteller mit diesem Namen gab: eine im britischen Coventry (1907-1914), die zweite kurzzeitig in Braunschweig (1953-1954) und die dritte in Courfaivre (heute eingemeindet in Haute-Sorne) bei Delémont/Kanton Jura. Dieses bereits 1901 gegründete Werk war neben Motosacoche die bekannteste schweizerische Motorradfabrik.

Die Motoren bezog das Werk teils von anderen Herstellern wie MAG oder Villiers, teils kamen eigene Konstruktionen zum Einsatz. Recht erfolgreich war condor übrigens im Rennsport.
Nachdem die Schweizer Armee bereits vorher ihre Maschinen bei Condor bezog, vergab sie auch den Bauauftrag für die A350 nach Courfaivre. Das Modell wurde von 1973 bis 1978 exklusiv produziert. Nach der Ausmusterung wurde der Bestand versteigert.
Angetrieben wird die A350 vom damaligen Ducati-Königswellen-Einzylinder, allerdings in einer militärtauglichen Variante mit geringerer Verdichtung, kleinerem 27er Vergaser, moderateren Steuerzeiten und auf 16 PS reduzierter Leistung. Eine sehr interessante Webseite zu Condor hat der Niederländer Ben van Helden erstellt.

Ef-tech kombinierte die A350 mit dem Velorex 562, wobei das robuste Fahrgestell der Zugmaschine unverändert blieb. Am Bootsfahrwerk ist die 15er Achse durch eine solche mit 20 mm Durchmesser ersetzt. Der Beiwagen könnte grundsätzlich enger an die Condor rücken, dies entsprach jedoch nicht dem Kundenwunsch.

AK43/16, Fotos: Jochen Brett

Kontakt: http://www.ef-tech.de

Info: condorclub.nl